Europark-Erweiterung in Salzburg: Lt. Studie ein Minus von 367 Arbeitsplätzen!

Immer wieder wird behauptet, dass Einkaufszentren neue Arbeitsplätze bringen. Das Einkaufszentrum „Europark“ geht etwa davon aus, dass durch eine Erweiterung seiner Verkaufsflächen 300 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

Das Land Salzburg hat diese Frage von Experten prüfen lassen. Die Ergebnisse liegen seit einiger Zeit vor.

Das Beratungs- und Management-Unternehmen CIMA* hat sich die „Arbeitsplatzeffekte der EUROPARK-Erweiterung“ angesehen und kommt zum Schluss, dass bei einer „Europark“-Erweiterung viele kleine Betriebe in der Region massiv unter Druck und dadurch wiederum insgesamt 667 Arbeitsplätze verloren gehen würden! Davon 486 im Bundesland Salzburg (201 in der Stadt, 52 im Tennengau, 215 im Flachgau) sowie 123 im Berchtesgadener Land und 76 im angrenzenden Oberösterreich. ​

Rechnet man das Plus von 300 Arbeitsplätzen durch eine mögliche Europark-Erweiterung gegen, bleibt unterm Strich ein Minus von 367 Arbeitsplätzen (davon 168 im Bundesland Salzburg) – siehe Tabelle.

MEHR ZUM THEMA: ​​​Salzburgs Handelsstruktur und Raumordnung auf dem Prüfstand 

 Quelle: Die Grünen, Salzburg

Zerstörung der Strukturen … und (k)ein Ende in Sicht?

Urlaub ohne Flaniermeile? Das geht gar nicht ... (Foto: Scala)

Alle wollen tolle Innenstädte, die zu Flair zum Flanieren bieten, wenn es aber darum geht, Nägel mit Köpfen zu machen, stützt die Politik eher weitere Zerstörung anstatt dafür zu sorgen, dass es wieder in die andere Richtung geht! Zerstörung geht ziemlich schnell, fast von selbst. Reparieren dauert schon länger …

WAS lebendige Innenstädte LEISTEN:

  • Sie sind wichtig für den regionalen Tourismus: Wer schon mal in Salzburg war, kann es sich sicherlich nicht vorstellen, dass der Tourismus ohne die Innenstadt so toll funktioniert. Ob Schi-, Bade- oder Wellness-Urlaub, irgendwann will man durch gemütliche Straßen mit tollen Läden flanieren und bevorzugt dabei Innenstädte & Promenaden mit Flair!
  • Lebendige Innenstädte sind „HIP“: Jugendliche wollen dort sein, wo sich etwas abspielt. Wenn es diese in den Regionen nicht mehr gibt, wandern sie ab … in die Ballungszentren, wo die Welt noch in Ordnung ist (zumindest im innersten Zentrum).
  • Funktioniert die Innenstadt, so profitieren davon vor allem regionale Betriebe, die ihr Geld, das sie einnehmen, wieder in der Region ausgeben oder hier investieren. DAS SCHAFFT LANGFRISTIG ARBEITSPLÄTZE!

Das sind mindestens 3 Gründe, endlich „anzupacken“, auch in den Städten des Oberen Murtals!

Arena Fohnsdorf: Neuester „Ankermieter“ Müller hat offensichtlich mit der Arena wenig bis gar nichts zu tun …

Der Drogeriemarkt Müller dürfte innerhalb des Raumordnungsgesetzes als Händler doch einen gewissen Sonderstatus einnehmen, gilt er doch als „selbständiges Einkaufszentrum“, wenn man einem Bericht in der Kleinen Zeitung zum Urteil des LVwGH Steiermark folgt.

Was wird nun die Behörde tun? Wird die FA13 das Urteil bekämpfen? Bei einem Termin mit Frau Mag. Teschinegg und Mag. Peternell im Jahr 2011 hat die Fachabteilungsleiterin avisiert, dass sie Studien in Auftrag geben wolle, wo und wann die Zusammenrechnungsregel greift. Wäre spannend, was da drinnen steht. Vor allem erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass die Fachabteilung 13 in einer rechtlichen Beurteilung zum Schluss kommt, in der Arena Fohnsdorf wären die Flächen zusammenzurechnen, wenn sie über Gutachten verfügt, die das Gegenteil behaupten.

Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht! Bilden Sie sich selbst Ihr Urteil …

Hier zum Nachlesen: Kleine Zeitung – Murtal v. 12. 6. 2015

Auf der Arena-Homepage ist „Müller Drogeriemarkt“ jedoch unter den Arena-Shops angeführt, schauen Sie selber nach: Liste der Arena-Shops

Gebaut wurde der Drogeriemarkt Müller offensichtlich von der Arena2000 Errichtungs- und Finanzierungs-Gesellschaft, hier die Baubeschreibung an der Baustelle (aus dem Jahr 2014):

Baustellenbeschreibung

Baustellenbeschreibung: Bild anklicken und vergrößern!

Rechtlich unmöglich …

Ein juristisches Wunder?

… realpolitisch aber offensichtlich durchaus machbar: Drogerie Müller ist seit 15.5. 2015 in der Arena geöffnet. Die Fachabteilung 13 hat dieses Gebäude als „… rechtlich unmöglich …“ beschrieben. Das war im Juli 2014.

Das ist offenbar Österreich: Politisch „Gewünschtes“ macht auch Unmögliches möglich … auch gegen die Grundsätze des Raumordnungsgesetzes und jede regionalwirtschaftliche Vernunft.

Hier eine Studie, die kürzlich dazu geführt hat, einen Verkaufsflächenstopp in Salzburg zu erwirken: Dort haben sich die Politiker bereits dazu durchgerungen, diesen regionalwirtschaftlichen Unsinn zu stoppen und sprechen ganz deutlich darüber, dass Einkaufszentrenerweiterungen negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben: Sonderauswertung Arbeitsplatzeffekte EUROPARK-Erweiterung

Wann werden auch unsere Politiker sich dazu bekennen, ehrliche Politik zu machen und nicht nur in „Sonntagsreden“ Regional- und Stadtentwicklung zu fördern? Wenn man will, dass die Städte & Regionen nicht weiter ausgehöhlt werden, muss man so ehrlich sein und den Ausbau weiterer Verkaufsflächen SOFORT stoppen! Alles andere ist einfach unehrlich…